17.06.2022

100 Tage DiAS

Wirtschaftsminister Martin Dulig und Leiterin der Digitalagentur Sachsen, Frauke Greven zur Pressekonferenz am 17.06.2022

Wirtschaftsminister Dulig stellt Ergebnisse der Online-Umfrage zum digitalen Wandel und 100-Tage-Bilanz der Digitalagentur Sachsen vor.

Gemeinsam mit Frauke Greven, Leiterin der Digitalagentur Sachsen (DiAS), hat Wirtschaftsminister Martin Dulig heute die Ergebnisse einer Online-Umfrage zum digitalen Wandel und die 100-Tage-Bilanz der DiAS vorgestellt.

Online-Umfrage zum digitalen Wandel

Die Online-Umfrage gab den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Ideen zum digitalen Wandel und zur Weiterentwicklung der sächsischen Digitalstrategie einzubringen. Drei wesentliche Ergebnisse der Online-Befragung stechen dabei hervor:

  • Erstens haben die Teilnehmenden eine positive Grundhaltung zur Digitalisierung. Über 81 Prozent sind der Auffassung, dass sich das Leben der Menschen in Sachsen durch den digitalen Wandel nachhaltig verbessern wird. Über 85 Prozent sehen sich selbst auf der Höhe der Entwicklung der Digitalisierung. Knapp 95 Prozent beurteilen den Nutzen digitaler Technologien als groß bis sehr groß.
  • Die Teilnehmenden äußerten zum zweiten den deutlichen Wunsch nach mehr staatlicher Einflussnahme auf den digitalen Wandel. Über 61 Prozent schätzen den derzeitigen Einfluss des Freistaates Sachsen auf den digitalen Wandel als gering ein und über 85 Prozent sind der Auffassung, dass dieser Einfluss größer sein sollte.
  • Drittens ist für die Mehrzahl der Teilnehmenden die digitale Selbstständigkeit der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft und des Staates von sehr großer Bedeutung.

Wirtschaftsminister Martin Dulig dazu: „Die Diskussion, welche Rolle der Staat bei der Digitalisierung einnehmen soll, ist von enormer Tragweite. In den Umfrageergebnissen haben wir gesehen, es gibt den Wunsch nach mehr staatlicher Mitgestaltung des digitalen Wandels. Das bestätigt uns in dem Vorhaben, die sächsische Digitalstrategie weiterzuentwickeln. Neu ist, dass wir es als Beteiligungsprozess gestalten, das heißt, die Bürgerinnen und Bürger können die digitale Zukunft in Sachsen mitgestalten. Die positive Grundhaltung zum digitalen Wandel ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Mit der Digitalagentur Sachsen haben wir eine gut aufgestellte und tatkräftige Unterstützung bei unserem Vorhaben. Schon in den ersten 100 Tagen hat die DiAS Vieles angeschoben und bewegt.“

DiAS-Leiterin Frauke Greven ergänzt: „In der Umfrage zeigt sich an vielen Stellen, dass den Bürgerinnen und Bürgern die Sicherheit ihrer Daten besonders wichtig ist – sei es in der digitalen Verwaltung, bei Patientendaten oder in den sozialen Medien. Informationssicherheit muss bei der digitalen Transformation von Beginn an mitgedacht werden. Hier ist die Digitalagentur Sachsen zusammen mit Kooperationspartnern insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen in Sachsen aktiv.“

100-Tage-Bilanz Digitalagentur Sachsen

Sichere digitale Infrastruktur ist für einen erfolgreichen Digitalstandort Sachsen von besonderer Bedeutung. Die DiAS hat die Aufgaben des Breitbandkompetenzzentrums erfolgreich übernommen und bietet Services für Kommunen, Marktakteure und Bürgerinnen und Bürger in Form von Projektbegleitung, Wissenstransfer und Reporting für das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) an. Aktuell sind in Sachsen 184 geförderte Breitband-Projekte in der Umsetzung. Zudem steht die DiAS bei der Suche nach Mobilfunkstandorten unterstützend zur Seite. Für eine bessere Transparenz wird der Aufbau eines sächsischen Infrastrukturatlas vorbereitet, erste Ergebnisse sind Ende des Jahres zu sehen.

Die Gestaltung der digitalen Transformation ist auch eine wichtige digitalpolitische strategische Frage und am Ende eine Frage der konkreten Umsetzung. Derzeit unterstützt die DiAS das SMWA bei der Weiterentwicklung der Digitalstrategie. Der umfangreiche Beteiligungsprozess umfasst neben der vorgestellten Umfrage auch Formate wie Unternehmerfrühstücke mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), themenbezogene Expertenworkshops und einen ressortübergreifenden Strategieworkshop. Konkrete Digitalvorhaben entstehen durch Information und Vernetzung für Stakeholder aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Verwaltung. Auch hier leistet die DiAS einen Beitrag für den Digitalstandort Sachsen: mit mehr als 900 Kontakten, Teilnahme an ca. 40 Veranstaltungen sowie 18 Vorträge in drei Monaten.

Zu den ersten 100 Tagen DiAS sagt Jens Kliemt, Sprecher der BREKO Landesgruppe Sachsen: „Wir Glasfaser ausbauenden BREKO-Netzbetreiber in Sachsen freuen uns, dass der Freistaat Sachsen die Digitalagentur gegründet hat. Als Bindeglied zwischen Freistaat, Kommunen und Netzbetreibern ist die DiAS unser zentraler Ansprechpartner. Unsere Zusammenarbeit ist gut gestartet.“

Weitere Informationen zur Online-Umfrage zum digitalen Wandel in Sachsen

Die Online-Umfrage war der Auftakt zum Weiterentwicklungsprozess der ressortüber-greifenden sächsischen Digitalstrategie. Der Prozess folgt einem neuen „bottom-up“-Ansatz, der mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger sowie Akteure aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vorsieht. Die Antworten, geschilderten Erfahrungen und Ideen der Teilnehmenden der Online-Umfrage werden in den Prozess zur Weiterentwicklung der Strategie einfließen. Die ressortübergreifende sächsische Digitalstrategie soll Ende des Jahres im Rahmen der Veranstaltung „forum sachsen digital“ der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die Online-Umfrage zum digitalen Wandel in Sachsen wurde vom 3. Februar bis 20. März 2022 durch die DiAS über das Beteiligungsportal Sachsen durchgeführt. Im Rahmen der Umfrage haben sich insgesamt 1.104 Personen beteiligt.

Der Online-Fragebogen konnte anonym ausgefüllt werden. Es wurden lediglich einige wenige demographische Angaben abgefragt. Das Teilnehmerfeld ist zu einem großen Teil akademisch gebildet (ca. drei Viertel). Über 50 Prozent der Teilnehmenden wohnen in den drei Großstädten Sachsens. Die primäre Altersspanne liegt zwischen 20 und 60 Jahren, insbesondere zwischen 30 und 55 Jahren.

Im Fragebogen wurden im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel insgesamt 44 Fragen insbesondere zu den Themenbereichen Infrastruktur, Verwaltung, Bildung, Arbeit, Wirtschaft, Mobilität, Cyberkriminalität, Gesundheit und soziale Medien gestellt.

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